Naturtalent in Sachen Pflege
Schon von Natur aus sind keramische Fliesen pflegeleicht. Das unkomplizierte und ästhetische Belagsmaterial für Wände und Böden zeigt vielen Fleckenbildnern und Verschmutzungen schlicht die kalte Schulter. Desto heißer lieben keramische Fliesen ein ganz einfaches Reinigungsmittel: nämlich Wasser mit einem pH neutralen Reiniger.
Oft genügt ein feuchtes Tuch und die Fliesen erstrahlen wieder in neuem Glanz.
Materialeigenschaften
Damit Sie lange an Ihren neuen Fliesen Freude habe, beschreiben wir Ihnen in unserem Fliesenlexikon die Unterschiede in den Materialeigenschaften von Fliesen. Ausführliche Informationen zu den Materialien erhalten Sie in unserem Fliesenlexikon.
Reinigungsmittel
Auch wenn Fliesen sehr pflegeleicht sind, werden für ihre Pflege die verschiedensten Mittel angeboten. Wir schildern Ihnen hier ein paar Details, auf die Sie achten sollten:
Entscheidend bei den Reinigungsmitteln ist der sogenannte pH-Wert, der auf einer Skala von 0 bis 14 von sauer über neutral bis alkalisch reichen kann. Stark alkalische Reiniger mit einem pH-Wert größer als 10,5 sind oft mit Kali- oder Natronlauge versehen. Derartige Reiniger sollten auf keinen Fall zur laufenden Pflege und wenn überhaupt nur sehr fachmännisch bei einer Grundreinigung eingesetzt werden, da sie schon bei kurzer Einwirkzeit die Fliese schädigen können. Schwach alkalische Reiniger mit einem pH-Wert zwischen 8 und 10,5 können bei stärkeren Verschmutzungen, beispielsweise durch Fette oder Kosmetika, eingesetzt werden. Zur laufenden Pflege oder Unterhaltsreinigung und bei normalen Verschmutzungen eignen sich am besten neutrale Reinigungsmittel. Diese besitzen einen pH-Wert zwischen 6 und 8. Liegt der pH-Wert zwischen 3 und 6, so handelt es sich um einen schwach sauren Reiniger, der sehr gut zur Entfernung von Kalkablagerungen eingesetzt werden kann. Bitte beachten Sie jedoch, dass diese Reiniger die Fugen angreifen können. Deshalb empfiehlt es sich, die Fläche und Fugen vorher sehr gut vorzunässen und den Reiniger nicht einwirken zu lassen. Stark saure Reiniger mit einem ph-Wert unter 3 sollten nur bei der Erstreinigung zur Entfernung von Zementschleiern eingesetzt werden. Auch hier müssen die Beläge und Fugen gründlich mit Wasser vorgenässt und nach der Reinigung wieder mit Wasser neutralisiert werden. Generell sollte man bei Fliesen – auch bei unglasierten – auf schleifmittelhaltige Reinigungsmittel (wie sie beispielsweise in einigen Pulvern vorhanden sind) verzichten, da sie die reinigungsfreundliche Oberfläche schädigen.
Unverzichtbar: das Wasser
Nicht von ungefähr sind Fliesen der bevorzugte Belag in Feuchträumen – sie lieben sozusagen das Wasser, deshalb sollte man auch bei der Pflege nicht daran sparen. Meist genügt es, mit Wasser und einem pH neutralen Reiniger den gelösten Schmutz mit einem Tuch aufzunehmen und die Fliesen strahlen wieder wie neu. Wasser ist ebenso wichtig, um Reinigungsmittel entsprechend zu verdünnen. Es bindet darüber hinaus viele Schmutzstoffe. Wichtig bei der normalen Pflege sind das vorherige Lösen der schmutzbindenden Stoffe durch ausreichendes Einwirken bzw. Einnässen – je nach Verschmutzung zusätzlich mit einem Reinigungsmittel – und das spätere Aufnehmen mit einem Tuch oder Wischmopp.
Das erste Mal: die Bauabschlussreinigung (Erstreinigung)
Direkt nach dem Verlegen – egal, ob es sich um Steingut-, Steinzeug- oder Feinsteinzeugfliesen handelt – werden die Fliesen einer Erstreinigung unterzogen, die in der Regel der Fliesenverlegefachbetrieb vornimmt. Hierbei werden Zementschleier, Reste von Mörtel und Fugenmaterial und anderer Bauschmutz entfernt. Ihr Fliesenleger verwendet bei stärkeren Verschmutzungen speziell auf die unterschiedlichen Materialeigenschaften abgestimmte Reiniger, so dass Sie sich von Anfang an auf einen pflegefreundlichen Belag freuen können.
Die laufende Pflege:
Unterhaltsreinigung Steingut
Die Pflege von Steingutfliesen, die an der Wand eingesetzt werden, gestaltet sich unkompliziert. Bei den oft gegen Verschmutzungen zusätzlich veredelten Fliesen genügen milde, neutrale Reiniger oder einfach nur Wasser und ein weiches Tuch. Bei starken Verschmutzungen können im Handel übliche Kalkreiniger und ähnliche Pflegeprodukte eingesetzt werden. Fragen Sie einfach nach den vom Hersteller oder Fliesenfachhändler empfohlenen Produkten. Bitte beachten Sie die jeweiligen Empfehlungen der Hersteller auf dem Etikett des Reinigers.
Vermieden werden müssen – wie übrigens auch bei Steinzeug-, bzw. Feinsteinzeugfliesen – alle Reiniger, die Flusssäure oder deren Verbindungen (Fluoride) enthalten. Sie können die Oberfläche nachhaltig beschädigen. Schmierseifen und stark mit Tensiden versehene Reinigungsmittel hinterlassen auf Fliesen einen schmutzbindenden Film und sollten daher nicht verwendet werden. Ebenfalls ungeeignet sind Scheuerpulver, da sie die Glasur beeinträchtigen. Sollte statt der manuellen eine maschinelle Reinigung stattfinden, so müssen auf rotierende Geräte oder Pads unbedingt verzichtet werden. Diese können die Glasur der Steingutfliesen, auch wenn diese recht widerstandsfähig ist, angreifen und unschöne, dauerhafte Spuren hinterlassen.
Die laufende Pflege:
Unterhaltsreinigung: Steinzeug bzw. Feinsteinzeug glasiert
Glasierte (Fein)steinzeugfliesen werden heute an Wand und am Boden eingesetzt, wodurch sie unterschiedlichen Verschmutzungen ausgesetzt sind. Glasierte Feinsteinzeugfliesen sind ein sehr unkompliziertes Belagsmaterial. Besen, Schrubber, Gummischieber oder Wischmopps kommen bei der Reinigung von Hand infrage. Wenn einfaches Kehren oder Saugen nicht ausreicht, empfiehlt sich auch hier der ausreichende Einsatz von Wasser mit einem geeigneten Reinigungsmittel. Bei stärkeren Verschmutzungen, gerade bei Bodenfliesen, sollte die Fläche zunächst sehr gut mit Wasser und einem geeigneten Reiniger eingeweicht werden und die Schmutzflotte durch mehrmaliges Nachwaschen mit einem Tuch oder einem Wischmopp aufgenommen werden. Bei der Wahl der Reinigungsmittel dürfen auch hier keine verwendet werden, die Flusssäure oder deren Verbindungen (Fluoride) enthalten. Schmierseifen und andere Film und Glanz bildende Reinigungsprodukte sollten vermieden werden, da diese eine Schicht auf den Fliesen aufbauen, die den Schmutz binden. Auf Dauer können derartig mit nicht geeigneten Mitteln gereinigte Fliesen ein stumpfes Aussehen erhalten, das mit einer Grundreinigung wieder entfernt werden muss. Der natürliche Glanz der Fliesen kommt am besten zum Vorschein, wenn die Fläche regelmäßig mit einem neutralen, nicht rückfettenden Reiniger und ausreichend Wasser gepflegt wird. Maschinell können bei der Reinigung von glasierten (auch unglasierten) Feinsteinzeugfliesen leistungsfähige Wassersauger eingesetzt werden. Der Belag sollte nach der Reinigung trocken sein, damit Verschmutzungen durch Begehen nicht gleich wieder gebunden werden.
Die laufende Pflege:
Unterhaltsreinigung Feinsteinzeug unglasiert
Das unglasierte und dadurch offenporige Material ist dennoch sehr pflegeleicht, da der Feinsteinzeugscherben unter sehr hohem Druck und großer Hitze gebrannt wird, so dass ein extrem dichtes Material entsteht, das so gut wie nicht aufnahmefähig gegenüber Wasser (deutlich weniger als 1 % Porosität) und anderen Substanzen ist. Viele unserer Markenfliesen, die matt, anpoliert oder gänzlich poliert sein können, werden bereits im Herstellungsprozess werkseitig gegen Flecken imprägniert, so dass eine Nachbehandlung nicht nötig ist. Bitte achten Sie hier auf die Angaben des Herstellers. Bitte informieren Sie sich bei Ihrem IGA Fachhändler, ob eine Nachbehandlung/Imprägnierung direkt nach der Verlegung von Nöten sein sollte.
Unglasierte Feinsteinzeugfliesen können in allen Anwendungsbereichen – innen und außen – eingesetzt werden. Der frostsichere Belag weist je nach Anwendungsbereich zusätzlich rutschhemmende Eigenschaften auf, die bei der Pflege bedacht werden sollten. Für unglasierte, bereits werkseitig imprägnierte Feinsteinzeugfliesen gilt eine ähnliche Pflegeanleitung wie für glasierte Fliesen. Beachtet werden sollte jedoch, dass aufgrund der fehlenden Glasur, lösliche Stoffe bei längerer Einwirkzeit bis zu einem gewissen, jedoch sehr geringen Maße, eindringen können, so dass fleckenbildende Stoffe (beispielsweise Rotwein) am besten direkt entfernt werden müssen. Auf Pflegemittel, die zusätzliche, z.B. glanzbildende Stoffe enthalten, sollte bei der Pflege von unglasierten Fliesen – insbesondere bei polierten Fliesen – verzichtet werden, da sie Rückstände auf den Fliesen bilden, die die Oberflächenbeschaffenheit negativ beeinträchtigen können. Neutrale bis schwach sauer oder schwach alkalische Reiniger erweisen sich hier als beste Hilfsmittel bei stärkeren Verschmutzungen.
Die laufende Pflege:
Unterhaltsreinigung Rutschhemmende Fliesen
Rutschhemmende Feinsteinzeugfliesen weisen eine Oberfläche auf, die die Trittsicherheit erhöhen. Sie besitzen eine mikroraue oder leicht profilierte Struktur. Sie werden in Eingangsbereichen, begehbaren Duschen, in Saunen, Wellnessbereichen sowie in Küchen und Außenbereichen bevorzugt eingesetzt. Die rutschhemmende Oberfläche bedeutet jedoch in manchen Fällen (weniger im privaten, als bei den im öffentlichen Bereich angewendete Fliesen), dass sehr faserige Reinigungstücher hängen bleiben können. Im Handel erhältliche Mikrofasertücher erweisen sich hier als gute Helfer bei der Unterhaltsreinigung. Auf keinen Fall sollten schleifmittelhaltige Reiniger eingesetzt werden, ebenso wenig wie Schmierseifen und andere stark mit Tensiden angereicherte Mittel, die die Trittsicherheit negativ beeinflussen. Wie für alle Fliesen gilt, dass flusssäurehaltige Mittel – auch wenn sie mit Wasser stark verdünnt sind – vermieden werden müssen.
Generell sollten für die Reinigung Ihrer Fliesen immer die Pflege- und Reinigungshinweise der Hersteller beachtet werden.